Mit fremder Zunge
„Ich bin ein Gast in der deutschen Sprache“ (Elias Canetti). Nicht der einzige Autor, der eine andere als seine Muttersprache zum Medium seiner Kreativität machte. Das literarische Phänomen der ‚interkulturellen Literatur’ ist seinem sprachlichen Wesen nach alt, neu daran sind als Folge zunehmender globaler Mobilität der Menschen das stark Kulturübergreifende und die Vielsprachigkeit. Kultur lebt vom Austausch, die Differenz schärft den Blick, disponiert zur Suche. Wie erleben Schriftstellerinnen und Schriftsteller vor dem Hintergrund ihrer Herkunft den neuen Kultur-, Sprach- und Sozialraum? Wie zeigt sich im Schreiben das Neue, das Unvertraute, Ungewohnte? Verändert die Fremde den Blick auf die ursprüngliche Heimat? Heimatlosigkeit auf der einen Seite, Mehrsprachigkeit auf der anderen provozieren nicht zuletzt auch die Identitätssuche. „MigrantenschriftstellerInnen“ gehören heute zu den renommiertesten Autorinnen und Autoren der deutschsprachigen Literatur. Man denke an die in Berlin lebende Ungarin Teréza Mora, die in Hamburg wohnende Japanerin Yoko Tawada, an die Wahlwiener Dimitré Dinev (Bulgare) oder Radek Knapp (Pole), an den Münchner SAID aus dem Iran oder den Salzburger jüdisch-russischer Herkunft, Vladimir Vertlib, – wenige Namen stellvertretend für viele. An fünf Abenden bietet die Literatur-Werkstatt mit Ilse Gottschall Gelegenheit, sich mit Texten der vorher genannten, aber auch anderer AutorInnen „fremder Zunge“ auseinanderzusetzen.
Ilse Gottschall, geboren 1936 in Königsberg, Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft in Köln, Journalistik und Kunstgeschichte in München, Promotion. Arbeit am Goethe-Institut und als freie Mitarbeiterin beim ORF, zuletzt Lehrtätigkeit, seit 1977 Wahlsalzburgerin und langjährige Leiterin der Literaturwerkstatt.
Anmeldung:
Literaturforum Leselampe, Strubergasse 23, 5020 Salzburg
Tel 422 781, Fax -27
e-mail: leselampe@literaturhaus-salzburg.at Termine: 8. & 22. Okt., 5. 19. Nov., 3. Dez. jeweils 19.30 Uhr
Mo 08. Oktober 2007, 19:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
38,-€ (für 5 Abende) |
Geschichten vom Zusammenleben
Einzelne Individuen, kleine gesellschaftliche Gruppen, Staatsgebilde – in allen Konstellationen ist das Zusammenleben die Herausforderung für eine vielfältige, friedliche Welt. Und wir alle sollten auf der Suche nach einer guten Gemeinschaft sein.
Ein tatsächlich gelingendes Zusammenleben gibt es in SALZ, die Texte der Autor:innen befinden sich in einer bereichernden Nachbarschaft. So wie es bei den Rauriser Literaturtagen auch dieses Jahr wieder gelingen wird, Diskussionen, Debatten und Visionen zu initiieren, da Ines Schütz und Manfred Mittermayer Autor:innen und ihre Büchern mit sehr unterschiedlichen Zugängen zum Thema eingeladen haben.
Zur guten ...
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