Mütterbilder
Mutter ist längst nicht mehr die Beste und will es auch gar nicht sein. Einen universalen Muttertyp kennt die Literatur ohnehin von Anfang an nicht, die Palette reicht vom marienhaften Mutterbild bis zur Kinder mordenden Medea. Beziehungstragödien zwischen Mutter und Kind und neurotische Verstrickungen haben nicht erst seit Elfriede Jelinek Tradition. In den letzten dreißig Jahren hat sich das Eltern-Kind-Verhältnis sprunghaft verändert. Das Mutterbild ist möglicherweise noch stärker ins Wanken geraten als das vom Vater. Man konzediert der Frau in ihrer Mutterrolle zwar eine gewisse Ambivalenz, aber ist sie nicht eine „Rabenmutter“, wenn sie der Sehnsucht nach einem selbstbestimmten Leben folgt? Müssen Mütter ihre Kinder lieben? Ist Mutterliebe nicht eher ein von Männern erfundener Mythos? Zeitgenössische AutorInnen suchen die individuelle Persönlichkeit hinter der Mutter, die Bezüge zur privaten Geschichte, zu prägenden Zeitumständen – ein Abschied, ein Befreiungsakt oder eine verspätete Liebesbezeugung, immer auch ein Stück eigene Identitätssuche. An fünf Abenden kommen in der Literatur-Werkstatt von Ilse Gottschall weibliche und männliche Sichtweisen auf das Thema zu Wort, durch so unterschiedliche AutorInnen wie Barbara Honigmann, Margit Schreiner, Véronique Olmi, Jürg Amann, Urs Widmer, Michael Kumpfmüller u.a. Wie immer wird reichlich Gelegenheit sein, sich auszutauschen und eigene Eindrücke zu den Texten einzubringen.
Anmeldung (schriftlich oder telefonisch):
Literaturforum Leselampe
Strubergasse 23
5020 Salzburg
Tel 422 781, Fax -27, e-mail: leselampe@literaturhaus- salzburg.at Termine: 6. & 20. März., 3. & 24. April, 8. Mai jeweils 19.30 Uhr Kosten für 5 Abende (inkl. Unterlagen) E 35
Mo. 06. März 2006, 19:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
35,-€ |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
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