Reiner Stach
Kafka. Die Jahre der Entscheidungen
1910 bis 1915: Dies sind die Jahre, in denen sich der junge Kafka verwandelt in den verantwortungsbewußten Beamten und zugleich in den Meister des präzisen Alptraums und des ‚kafkaesken‘ Humors. In kurzer Zeit entstehen „Das Urteil“, „Die Verwandlung“, „Der Verschollene“ und „Der Prozeß“, und es werden die Weichen gestellt, die Kafkas Weg bestimmen werden: die Begegnung mit dem religiösen Judentum, die ersten Schritte in die Öffentlichkeit, die Katastrophe des Krieges und die verzweifelt umkämpfte und doch scheiternde Beziehung zu Felice Bauer, die Kafka am 13. August 1912 bei Max Brod kennenlernte, und die keineswegs eine so unbedeutende Frau war, als die sie bisher gesehen wurde. Franz Kafka blieb zeitlebens ein einsam Suchender nach seiner Identität. „Dieses Leben war an nichts und niemanden assimilierbar. Aber die Anstrengungen, die Anläufe, das Nachdenken: Kafkas Texte und Briefe sind voll davon. Hier hat sie einer auf höchstem Niveau zu lesen, zu deuten und zu vermitteln geschafft.“ (Reichensperger, Der Standard)
Reiner Stach, geboren 1951 in Rochlitz, studierte Philosophie, Literaturwissenschaft und Mathematik, für mehrere große Verlage arbeitete er als Wissenschaftslektor und Herausgeber von Sachbüchern. 1987 erschien seine Monographie „Kafkas erotischer Mythos“, in den folgenden Jahren publizierte er grundlegende Essays zu Kafka in verschiedenen Zeitschriften, 1999 Gestaltung der Ausstellung „Kafkas Braut“, in der er den Nachlaß Felice Bauers präsentierte, den er in den Vereinigten Staaten entdeckt hatte. „Kafka. Jahre der Entscheidungen“ erschien 2002 im Fischer Verlag.
So 01. Dezember 2002, 11:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Moderation: Richard Reichensperger | |
Einführung: Richard Reichensperger | |
Mitveranstalter: prolit |

Themenwechsel – Erwin Einzinger
Nun aber rasch zurück in eine Gegenwart, die oft genug
Auf einem Auge blind ist. Feuer in der Muldenstraße.
Und der von Spraykünstlern verzierte Güterzug steht immer
Noch auf einem Abstellgleis, wo Disteln wachsen.
Wir wollten Erwin Einzinger zum 70. Geburtstag gratulieren und haben ihm ein SALZ „geschenkt“ – und sind von ihm beschenkt worden mit einer Vielzahl an neuen Gedichten, Zeichnungen und Collagen aus vielen Jahren. Sie finden Sie verstreut in dieser SALZ-Ausgabe.
Erwin Einzinger hat Autorinnen und Autoren zum Themenwechsel eingeladen und alle, die es irgendwie einrichten konnten, sind dieser ...
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