Skandalös! Literatur im Fokus der Empörung
Literatur soll bewegen, gelegentlich aber empört sie auch, und zwar dann, wenn sie unfreiwillig oder bewusst einen Skandal provoziert, was bedeutet, dass sie eine öffentliche Normendiskussion um Werte und Tabus auslöst.
Skandale gehören zur Literaturgeschichte, sind also keine Erfindung des Medienzeitalters. So erhitzte Goethes „Werther“ bei Erscheinen die Gemüter auf unvorstellbare Weise, Wedekind und Schnitzler, heute Schullektüre, riefen mit ihren Theaterstücken beim Publikum Entrüstungsstürme hervor, ähnlich der Fall Thomas Bernhard. Und schreibende Frauen liefen im bürgerlichen 19. Jahrhundert Gefahr, als Skandalweiber abgestempelt zu werden. Seit der Moderne gehören Literaturskandale zu wiederkehrenden Begleiterscheinungen. Heute werden sie nicht selten von AutorInnen und Verlagen als Marketingstrategie eingesetzt.
Welche Faktoren müssen zusammenspielen, damit die Öffentlichkeit sich über ein literarisches Werk ereifert, nach Zensur ruft oder sogar ein Gerichtsverfahren eingeleitet wird? Es gibt unterschiedlich strukturierte Auslöser dafür. Grundsätzlich machen Literaturskandale sichtbar, was in einer Gesellschaft mit politischen, religiösen oder sittlichen Vorstellungen oder mit ihrem Verständnis von Kunst kollidiert.
Beim Literaturfrühstück – wie immer bei Kaffee und Gebäck – wird Ilse Gottschall einen Einblick in das Thema vermitteln und Leseanregungen geben.
Do 05. November 2015, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Vollpreis: 6,– € | Ermäßigt: 4,– € | Mitglied: 4,– € |

Themenwechsel – Erwin Einzinger
Nun aber rasch zurück in eine Gegenwart, die oft genug
Auf einem Auge blind ist. Feuer in der Muldenstraße.
Und der von Spraykünstlern verzierte Güterzug steht immer
Noch auf einem Abstellgleis, wo Disteln wachsen.
Wir wollten Erwin Einzinger zum 70. Geburtstag gratulieren und haben ihm ein SALZ „geschenkt“ – und sind von ihm beschenkt worden mit einer Vielzahl an neuen Gedichten, Zeichnungen und Collagen aus vielen Jahren. Sie finden Sie verstreut in dieser SALZ-Ausgabe.
Erwin Einzinger hat Autorinnen und Autoren zum Themenwechsel eingeladen und alle, die es irgendwie einrichten konnten, sind dieser ...
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