Trotta – Kapuzinergruft
Joseph Roth1938 schreibt Joseph Roth seinen Heimkehrerroman „Die Kapuzinergruft“ nieder. Er muss in dieser Zeit den ‚Anschluss‘ Österreichs aus dem Pariser Exil erleben und lässt seine Erlebnisse noch in den Roman einfließen. Der junge Offizier der k.u.k. Armee Trotta (András Bálint) wird nach Kriegsende durch den Zerfall der Monarchie beruflich und privat aus der Bahn geworfen. Kaiser Franz Joseph I. liegt in der Kapuzinergruft begraben, die Welt Trottas ist mit der Habsburger Monarchie untergegangen. Roths Roman spiegelt den endgültigen Verlust des „goldenen Zeitalters der Sicherheit“ (Stefan Zweig).
Mit „Trotta“ legt Johannes Schaaf eine atmosphärisch dichte und sehr sensible Verfilmung vor. Aus der Sicht Trottas schildert der Film das Ende einer Epoche und das Unvermögen der Hauptfigur, diese Entwicklung zu begreifen.
BRD 1971; Regie: Johannes Schaaf; Drehbuch: Johannes Schaaf, Maximilian Schell; Kamera: Wolfgang Treu; Musik: Eberhard Schoener; mit: András Bálint, Rosemarie Fendel, Doris Kunstmann, Elma Bulla u.a.; 95 Minuten
Mi 20. Februar 2019, 19:30 Uhr | |
DAS KINO, Giselakai 11 | |
Vollpreis: Kartenpreis DAS KINO / Mitglied: Eintritt frei | |
Reservierung: Tel. 0662/873100-15 | |
Einführung: Manfred Mittermayer | |
Mitveranstalter: DAS KINO |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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